Taphonomie

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Forschung

Die SHIFT-Mitarbeiter führen Forschungsarbeiten in den Bereichen Anthropologie/Archäologie, Genetik (Umwelt, Pflanzen und Tiere) und Entomologie durch. Sie sind jedoch auch in anderen Bereichen wie Toxikologie, Bildgebung, Identifizierung von Katastrophenopfern usw. tätig und werden dabei von Partnerschaften unterstützt.


(2020-2023)

Diagnosis and Interpretation of Vascular Embolism gas composition in Scuba Diving

(FNS : 99 400 CHF, PI : Dr Vincent Varlet)

Dieses Projekt zielt darauf ab, die intrakardiale CO2-Konzentration als zuverlässigen Indikator zu validieren, um das aus Tauchprofilen und Autopsiebefunden abgeleitete tödliche Szenario zu untermauern. Es wurde ein Arbeitsnetzwerk zwischen mehreren gerichtsmedizinischen Zentren im Mittelmeerraum (Frankreich, Spanien, Schweiz und Italien) aufgebaut, um bei tödlichen Tauchunfällen intrakardiale Gasproben zu nehmen. Die Probenahme soll unter Laserführung erfolgen, wenn ein CT-Scanner-Zugang möglich ist. Die Gaszusammensetzung soll sofort oder kurz nach der Probenahme mittels tragbarer Gaschromatographie-Wärmeleitfähigkeitsdetektion (GC-TCD) analysiert werden. Die Verbesserung der forensischen Diagnostik bei tödlichen Tauchunfällen ist nicht nur für die Behandlung von Tauchunfällen, sondern auch für ein besseres Verständnis der physiologischen Mechanismen, die bei tödlichen Gasembolien im Allgemeinen eine Rolle spielen, auch in der klinischen Medizin von großer Bedeutung. Dies wird hilfreich sein, um Wiederbelebungsmaßnahmen vorzubereiten und zu verbessern. Gasphysiologie und methodische Protokolle sind auch für die baromedizinische Medizin von großem Interesse. Zahlreiche Behandlungen beinhalten baromedizinische Ansätze wie Sauerstofftherapien, Kohlenmonoxidvergiftungen, Verbesserung der Heilung, Hauttransplantationen, Geschwüre und thermische Verbrennungen usw.

 

Funerary Lives : Ecological Transitions and Support for Emerging Practices

(PNR 81 Baukultur FNS / CHF 593'221.-)

Partenariat avec la Haute école du paysage, d'ingénierie et d'architecture de Genève (HEPIA / Pre Natacha Guillaumont) et la Haute école de travail social et de la santé Lausanne (HETSL / PR Marc-Antoine Berthod)

Das Forschungsprojekt „Funerary Lives: Ecological Transitions and Support for Emerging Practices“ untersucht den Wandel der Bestattungspraktiken in der Schweiz und beleuchtet dabei ihre ökologischen und sozialen Auswirkungen. Derzeit sind diese Praktiken und ihre Räume wenig erforscht und nicht ausreichend in die Raumplanungspolitik und die Klimapläne integriert. Das Projekt wirft Fragen zur Integration von Friedhöfen in ökologische Kontinuen, zu ihrer Rolle in der Stadtbegrünung, zu ihrer Anpassung an den Klimawandel und zur Diversifizierung der Bestattungspraktiken jenseits von Beerdigung und Einäscherung auf.  

Die Forschung wird durch drei Schwerpunkte strukturiert. Die erste inventarisiert die Bedürfnisse und Herausforderungen, insbesondere rechtlicher, sozialer, kultureller, technischer und wirtschaftlicher Art, denen sich Fachleute und Behörden gegenübersehen. Die zweite zielt darauf ab, den ökologischen und sozialen Übergang durch die Gestaltung geeigneter Bestattungsräume zu begleiten, und zwar in Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren: Bestattungsdienste, Friedhofsverwalter, Gemeinden und Nutzer. Das dritte testet innovative Lösungen für die Behandlung von Leichen und die Neugestaltung von Bestattungsräumen, indem es ihre ökologischen, menschlichen und beruflichen Auswirkungen bewertet.

Das Projekt mobilisiert eine interdisziplinäre Methodik, die Stadtplanung, Landschaftsarchitektur, Biodiversität, Bodenökologie, Taphonomie, Forensik, Anthropologie und Sozialarbeit miteinander verbindet. Mit mehreren Partnerschaften nimmt es innovative Übergänge vorweg, um diese Räume vollständig in die Territorial- und Klimapolitik zu integrieren. Das übergeordnete Ziel besteht darin, sicherzustellen, dass die Bestattungsräume vollständig in die mit dem ökologischen und sozialen Übergang verbundenen Politiken integriert werden. Neue Infrastrukturen könnten in neuen Gebieten entstehen, indem sie die Erfahrung der Trauer beeinflussen. So hebt das Projekt die Notwendigkeit hervor, innovative Visionen für zukünftige Bestattungsleben und -landschaften zu antizipieren.